Samstag, 11.05.2025, Tramin
Lecker gefrühstückt, dann ab nach Bozen. Wir müssen ein bisserl aussenherum fahren. Am Kalterer See startet der Triatlon, schwimmen, Radfahrern, laufen. Nicht, wie bei uns Adler-Schnitzel, Irish Pub- Gin Tonic, Alemania- Bier.
Horst will uns in Bozen einer Bauernmarkt zeigen. Wir latschen kilometerweit durch die Straßen. Gill und ich versuchen mehrmals ihn davon abzubringen und lieber in die quirlige Altstadt zu gehen, mit den vielen Geschäften. Nein, nein, nein. Wir erreichen den Markt und siehe da, er entpuppt sich als ganz normaler Markt, mit vielen Ständen mit Klamotten, Schuhen. Gill und ich grinsen, weil genau das wollte er nicht. Er rast im Laufschritt durch die Verkaufsstände. Wir schlendern hinterher. Hahaha. Als wir dann später die Altstadt erreichen, möchte er uns nun den Ötzi zeigen, der ist hier ausgestellt. Leider will keiner von uns tote Menschen sehen. Tja, da bleibt nur Shopping.
Aber lange halten die Jungs nicht durch. Wir müssen noch zum Schloss Reichental, oberhalb von Tramin, da ist heute Weinverkostung. Eigentlich sollte diese Verkostung in den Weinbergen direkt sei , aber es hatte lange und viel geregnet, die Wege sind aufgeweicht. Außerdem müssen die Bauern das trockene Wetter nutzen und die Pestizide und Pilzgifte ausbringen. Da darf man nicht durch die Weinfelder laufen und das Gift einatmen, besser ist es, wenn man es später trinkt.
Die Weinverkostung entpuppt sich als tolles Event. Auf einem großen Rasenplatz, unterhalb des Schlosses bieten die verschiedenen Winzer ihre Gewürztraminer an, nur Gewürztraminer. Da mir diese Weine nicht schmecken, erkläre ich mich bereit der Fahrer zu geben. Also die Tageskarte für die Jungs und Wasser für Gill und mich. Die schwärmen aus um alle Weine von den ca 15 Winzern zu testen. Nebenbei wird auch Schinken, Brot und Käse angeboten. Zu Essen gibt es Polenta, Krautsalat, Käse und eine Hauswurst, eine Art saurer Zipfel. Die Aussicht von hier ist atemberaubend. Links der Kalterer See und der Rest Alpenpanorama vom Feinsten. Es ist jetzt 14 h und wir haben Zeit bis 18 h. Eigentlich hatte ich gedacht, wir sind hier in 2 bis 3 Stunden fertig. Nix da. Wir treffen den Gamperwirt, die Wirtin von der Pergola und noch so ein paar Leute. Gill und Graham sind genau so Kontaktfreudig wie wir. Am Ende des Tages kennen sie uns alle. Graham ist der Partypabst.
Um 17 h will ich heim. Ich habe nur Wasser getrunken und kann den Konversationen nicht mehr so folgen. Zwei Radler drücken Gill und mir ein Gespräch auf. Beide betrunken. Wir fragen sie, ob es nicht gefährlich ist, betrunken den steilen Weg hinunter zu fahren. „Nein, nein, mir ham am Airbag“. Und deutet auf seine Bauch. Mundschutz hat er keinen, ihm fehlen einige Frontzähne. Die Jungs beißen sich am letzten Weinstand fest. Dort treffen wir dann auch die ultimativ nettesten Leute von hier. Alle sprechen sehr gut Englisch und wir quatschen uns den Mund fusselig. Ganz gegen unsere Gewohnheit tauschen wir die Handynummern.
Ich insistiere mehrfach, den Heimweg anzugehen. Es wird jetzt auch kalt, den Satz, „das ist das letzte Glas“ will ich nicht mehr hören. Um 18.20 h hole ich einfach das Auto. So, jetzt bin ich der Spielverderber.
Ich bring uns zum Hotel, wir geben den Jungs nur 10 Minuten, andernfalls kippen die aufs Bett und schlafen ein.
Dann laufen wir eine Runde durchs Ort. Eine Hochzeitsgesellschaft hupt sich lautstark durch die Gassen. Wir winken und jubeln mit, die werden schon sehen, was sie davon haben.
Im Gewürzkeller lassen wir uns zum Abendessen nieder. Ich trinke jetzt auch einen Wein und die Jungs bestellen Bier, zum neutralisieren.
Auf dem 1,5 km langen Heimweg singen wir lautstark das bekannte Lieg „no uber tonight“. Alle wissen jetzt, dass wir auf dem Heimweg sind.
Gute Nacht Tramin
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