Resümee
Eigentlich mag ich die Berge nicht. Immer nur rauf oder runter. Das habe ich als Kind schon gehasst. Ich bin Flachländer und liebe das Meer.
Trotzdem habe ich diese Zeit in Garmisch sehr genossen.
Unser Apartment war 10 Minuten von der Fußgängerzone entfernt. Vom Balkon aus hatten wir den Rundblick, Wank, Wamberg, Skischanze, Eckbauer, Hausberge, Kreuzjoch, Alpspitz, kleiner u. großer Wachsenstein und die Zugspitze. Vom Schlafzimmer aus blicken wir geradeaus auf die Kriegerkapelle. Von rechts der Reschberg, Königsstand und der gewaltige Kramer. In den vergangenen Wochen haben wir die meisten erwandert. Die steilen Anstiege zerren an meiner nicht vorhandenen Kondition, die Abstiege lassen meine Knie brummen. Die Spaziergänge im breiten Garmisch Tal habe ich geliebt. Üppige grüne , bunte Blumenwiesen mit unzähligen kleinen Holzschobern. Die Berge am Horizont. Kühe und Ziegen allesamt mit Glocken, bimmeln bei jeder Bewegung. Die armen Viecher sind sicherlich alle gehörgeschädigt. Wir hatten auch das Glück, dass die Almhütten und Biergärten nach dem Lookdown wieder geöffnet hatten. Wandern ohne Einkehr in einer Alm geht nicht. In den vergangenen 7 Wochen sind wir 380 km gelaufen. Ohne bleibenden Schäden.
Was uns in Garmisch nicht so gefallen hat , sind diese Baumaßnahmen, die ausgerechnet jetzt, in der Urlaubszeit gemacht werden müssen. In der Fußgängerzone werden edle Pflastersteine verlegt, mit großem Gerät. Überall wird renoviert. Manche Aussengastronomie, darf zwar jetzt öffnen, aber wer setzt sich freiwillig neben einen Bagger, um einen Drink zu nehmen . Andere Läden und Kneipen haben Betriebsferien. Manche Almwirtschaften haben Freitags Ruhetag. Man hat es wohl nicht nötig, die Touristen kommen sowieso. Ab Pfingsten wurde es voll. Viele Osteuropäer, Italiener und die unvermeidlichen Asiaten kommen in Scharen, auch viele Araber, mit Gefolge. Es wurde schwierig abends einen Tisch zu ergattern. Alles reserviert. Egal, wir hatten eine eigene Küche und unseren Hofladen nebenan. Garmisch in der Hauptsaison wollen wir gar nicht erleben.
Trotzdem werden wir wieder kommen, in ruhigen Zeiten.