Gut geschlafen, gut gefrühstückt. Jetzt muss erst mal das Pony gestriegelt werden. Der Staub der Straße und das Salz muss weg.
Dann geht‘s los. Durch Navarra, in die La Mancha, wo Don Quichote wohnte. Seine Windmühlen haben wir vor 2 Jahren schon bewundert, da waren wir mit dem Motorrad hier und ich habe den Würgereiz nur schwer unter Kontrolle halten können, alles war frisch mit Naturdünger besprüht worden. Würg.
Der Himmel ist blau, die Felder grün und gelb, die Obstplantagen blühen um die Wette. Die Oliven sind weiterhin militärisch grau und in Reih und Glied, bis zum Horizont.
Das Pony galoppiert brav vor sich hin und frist erstaunlich wenig. Brav.
Das arme Tier, aus dem Kreißsaal direkt auf die gnadenlose Straße. 5 Tage täglich Schwerstarbeit, hunderte von Kilometern, Regen, Schnee, Kopfsteinpflaster.
Wir passieren wieder die großen Weiden auf denen Ferdinand der freundlich Stier unter einem Baum sitzt und eine blaue Blume im Maul hat. Auf jedenfalls sind hier die Brutstätten der schwarzen Stiere.
In Córdoba haben wir ein Hotel etwas außerhalb, weil das Pony einen guten ruhigen Stall braucht.
Mit dem Bus Nr 10 sind wir in 15 min in der Stadt. Vom Cordes de ingles sind es 15 min bis zur Mesquida. Wir laufen in die falsche Richtung und landen genau im Mercado Victoria, Essen Trinken, wunderbar.
Jetzt aber schnell in die Mesquida. Dieses Gotteshaus ist einfach unbeschreiblich. Beim ersten Besuch ist uns schon die Kinnlade runtergeklappt, diesmal wieder. Diese Architektur ist unbeschreiblich. Die Sacrada Família in Barcelona ist ein Gaudi Kunstwerk. Die Mesquida ist gewachsene Glaubenskultur. Von der Moschee zur christlichen Kirche. Arabische Baukunst und dann das Chorgestühl, das das erste und zweite Testament in Holz gedrechselt wiedergiebt. Man muss es gesehen haben. Dieses Gefühl der unendlichen Säulenwälder.
Danach müssen wir uns auf der Plaza Major erst mal erholen. Die Plaza ist voll, eine Bühne aufgebaut und die spanische Frau im Wochenenddress, extra chick, auf highheels wackelt sie hinter ihren pummeligen Mann her.
Später folgen wir einigen Gruppen, die für die Semana Santas üben. In der K Woche werden die Heiligenfiguren aus den Kirchen geholt und durch die Stadt getragen. Tonnenschwere Dinger. Deshalb können nur die kräftigsten Männer, im Wechsel, mitmachen und im Gleichschritt marschieren. Eine echte Herausforderung. Ich Depp quatsche einen älteren Mann an und frage ihn aus. In dem Augenblick, als ich frage, merke ich, der ist nicht ganz nüchtern. Er quatscht mich voll und erklärt mir, dass das eine soooo wichtige Aufgabe ist und sooo schwierig, blablabla. Er behauptet das sei nur für die Tourisen. Ich frag ihn wo die denn sind, hier nicht. Dieses Spektakel ist von der katholischen Kirche. Aber ich unterhalte mich freundlich mit ihm und er bemerkt, trotz der Promille, dass ich eigentlich italienisch rede. Er spricht sogar ein bisserl deutsch und italienisch. Vorurteil, auch Betrunkene sind manchmal gebildet. Zum Abschied wollen wir uns die Hände schütteln, Zucken aber zurück, der Virus 🦠 .
In einer Kirchengemeinde ist ein Fest und man tanzt spontan Flamenco, einfach authentisch, ohne Gage, nur für sich, wunderbar.
Wir finden unsere Bushaltestelle, haben aber noch Zeit für einen Absacker, ok, es werden zwei und der Bus fährt uns vor der Nase weg, sch.....In der Bar gibt man uns nix mehr und so warten wir trocken 30 min.
12 km gelaufen.
Gute Nacht Córdoba, bis zum nächsten mal ❤️.
Toledo am Morgen
Markthallen
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