Mittwoch, 09.04.2025, Marrakesch 

Heute unser letzter Tag in dieser aufregenden Stadt. Es ist etwas bewölkt, aber noch immer heiß. Die Hauskatze hat 3 Babys zur Welt gebracht. Die liegen jetzt unter dem Kamin auf dem blanken Steinboden. Der Kellner füttert sie mit Velvetakäse. Das ist Tierliebe auf marokkanisch.

Wir bummeln durch die Stadt, Richtung El-Badi-Palast. Vorbei am Möbelgeschäften und Haushaltszeug. Dann finden wir eine Markthalle, Zunächst Gemüse, Obst, Blumen, dann wird es kritisch. Pferche mit lebendem Geflügel. Das kann man hier kaufen, tot oder lebendig. Die Hühner werden lebend gewogen und bei Bedarf auf der Theke geköpft. Angelika nimmt reissaus. Ich fange böse Blicke, weil ich Fotos mache. Also raus und weiter. Wir kommen wieder auf einen großen Platz mit vielen Cafés und Restaurants. Dahinter ist der Palast. Ca 1 Stunde betrachten wir altes Gemäuer und eine Ausstellung über die Geschichte. Dann sind wir durstig und hungrig. Auf einer Dachterrasse finden wir Platz. 

Gesättigt schlendern wir weiter. Schauen in ein paar Gallerien. Dann sind wir wieder auf dem Jemaa El-Fnaa. Alle Wege führen hierher. Mittlerweile ist die Medina für mich kein Labyrinth mehr. In einem Café nehmen wir noch einen Espresso. Es ist sehr interessant all die vielen Leute zu beobachten, Händler, Touristen, den ganzen Zoo. Wir machen Nationlitätenraten, alles begleitet von den ständigen Trommeln und Flöten der der Schlangenbeschwörer. Die bieten Shows mit Affen in rosa Kleidchen. Von all dem habe ich keine Fotos gemacht, erstens wollen die Geld dafür, und ich unterstütze keine Tierquäler. Diese Stadt schafft den Spagat zwischen Luxus und bettelarm, Mittelalter und heute.

Um 17 h habe ich Termin im Hammam. Ein Erlebnis. Ich werde eingeseift mit schwarzer Seife und später abgerubbelt, dann mit grünem Zeug eingerieben, und zwischendurch immerwieder mit heißen Güssen abgespült. Zum Schluss abgeduscht, heiß und kalt. Ich bin wie neu, aber hundemüde.

Ich leg mich erst mal ins Bett. Ich muss noch Koffer packen, vor allem meine bunte Glaslampe. Hoffentlich kommt die heil durch. Später noch ein Blätterteigsandwich essen und schlafen. Morgen um 5.50 h muss ich los zum Flughafen, ich hoffe der Consierge ist wach und schleppt meinen Koffer durch die Medina zum Taxi.  

Gute Nacht Marrakesch.

 Dienstag, 08.04.2025 , Marrakesch 

Heute ganz früh raus. Der Wecker klingelt um 5.30 h. Katzenwäsche, warm anziehen, es geht in die Wüste. Ich gehe durch die verlassenen Gassen, ich glaube ich bin die Einzige, die hier rumläuft. Es ist ein bisschen unheimlich, hier, wo sonst Trubel und Gedränge herrscht, ist Totenstille. Als der Muezzin ruft, geht hier und da ein Licht an. Kurz vor dem Hotel Jardines de Koutoubia ist sogar schon eine Bäckerei offen. Hier bin ich jetzt auch wieder im Leben. Ich hole Angelika ab und wir gehen zum Bab Lakssour, einem Tor zur Medina. Oh Wunder, der Fahrer ist sogar pünktlich. Jetzt geht’s los. Ab in die Wüste. Wir sammeln noch ein paar Leute ein. Es wird langsam hell. Als die Sonne aufgeht, haben wir ein traumhaftes Spektakel vor Augen. Ca 20 Heißluftballons steigen vor der Sonne in den Himmel auf. 

Man setzt uns in einem nachgebauten Berberdorf ab. Erst mal Frühstück. Berberfrühstück, hahaha, das gleiche bekomme ich jeden Tag im Riad. Hatten Berber Velveta und Butterportionen in Alu. Alles wird in diesen marccanischen Tontöpfen, Tajin, serviert. Das sind eigentlich Kochtöpfe, egal ist sehr dekorativ. 

Nach gut 45 Minuten kommen die Gespanne mit Körben und Ballons zurück. Pickups mit Anhänger. Wir werden auf die Körbe verteilt, vorher mussten wir unser Gewicht angeben. Der Korb selbst ist in vier Sektionen eingeteilt. Wir sind mit zwei aufgedonnertes Möchtegernmodels in unserem Bereich. Die beiden sind nur am Posen und fotografieren. Zwei schwarze Wüstenblumen, die gerne Karriere machen wollen. Leider sind sie zu dick, schönes Gesicht reicht nicht aus. 

Wir genießen den Flug, das Fauchen der Gasflammenwerfer und die Ruhe danach. Voll durchorganisiert verfolgt uns eine Drohne, den Film können wir später kaufen. Wir steigen auf 350 m, das ist schon hoch, wenn man direkt nach unten schaut, aber das Panorama ist atemberaubend.

Der Serviswagen hat uns dann im Blick und der Käptn setzt zur Landung an. Wir schleichen ziemlich lange auf ca 5 m Höhe über dem Boden. Dann müssen wir uns festhalten und in die Hocke gehen und schlitern über die Steine. Die Bodencrew fängt uns ein und wir sind zurück am Boden.

Auch unsere Fahrzeuge sind uns gefolgt. 

Bis wir dann endlich alle in den richtigen Bussen sitzen, haben die Ballonfahrer schon wieder alles zusammengerollt und verpackt.

Auf dem Heimweg nach Marrakesch sitzen wir vorne beim Fahrer und ich darf den DJ geben. Zunächst gibt es arabischen Rapp, nicht so schlecht, Tinariwen.  Dann gibts noch etwas brasilianisches drauf , Kapo. Schade, dass Ty nicht dabei war, dann hätten wir noch Micki Krause nehmen können. 

Zurück im Riad leg ich mich in den Schatten auf die Dachterrasse und schlafe 2 Stunden tief und fest. Irgend jemand hat mir Tee und Gebäck gebracht, ich hab nix bemerkt. Meinen Termin im Hammam hab ich verschoben auf morgen, es sind heute 35‘ im Schatten. 

Abends gehen wir nochmal in das indische Restaurant . Eine schöne Dachterrasse mit Restaurants und gutem Essen.

Gute Nacht Marrakesch