Dienstag, 7. Mai 2019

Sonntag, 05.05.2019, Granada
Früh los in die Sierra. 213 km von hier. Zwischen Málaga und Granada ist es diesig und befürchten schon, man betrügt uns um die Fernsicht. Falsch, sobald wir in die Kurven zum Gipfel einfahren wird der Himmel glasklar. Tolle Blicke in s tiefe Tal, mit dem ein oder anderen See und dann tauchen die ersten Schneespitzen auf. Es ist noch immer angenehm warm, kurze Hosen ,T-Shirt.
Unterhalb vom Gipfel, des Mulhacien, 3480 m, ist ein mondäner Skiort. Grausige Hotelbauten aus den 70 er, ein bisschen wie Tigne . Während wir noch immer in kurzem Rock und Shorts unterwegs sind, hat man sich hier in Bogner- Skibekleidung gepackt und ist auf dem Weg zur Piste. Das gesamte Dorf mit einem Parkhaus untergraben. Oben gibt es keine Parkmöglichlkeit. Wir fahren auf die Zona Alto, gegenüber dem Skizirkus. Hier stehen Hüttchen, für Getränke und Essen. Alles ein bisschen einfacher gehalten. Die Schwarzen, die am Strand die Sonnenbrillen feil bieten, verkaufen hier Plastikschlitten. Die sind schon geschäftstüchtig und haben eine Nase für die Nachfrage und schwups haben die das entsprechende Angebot.
Wir laufen ein bisserl herum, bauen einen Minischneemann und wollen zu einer Kapelle, die auf der Höhe ist. Leider haben wir das falsche Schuhwerk an. Auf dem Geröllweg rutschen wir ständig weg, wir kommen uns vor, wie asiatische Touries. Auf den Weg zum Matterhorn.
Also, adiös Berge, hola Granada.
Unser Appartement finden wir sofort. Eine Dame erwartet uns an der Garageneinfahrt und weist uns ein. Sehr unkompliziert. Appartement in der 6. Etage, 70 qm, 3 Z, Ebk, tagl Bad. Blick auf die Schneeberge und die Kathedrale, sehr schön. 5 min Fußweg in die Altstadt, genial.
Nix wie los, wir haben Hunger und Durst. Nach einer kleinen Stärkung auf Erkundung in die Stadt.
Granada ist grandios, eine lebendige Stadt mit vielen jungen Menschen ( Universität) zu vielen Touristen, die zum Glück gegen Abend größtenteils verschwinden, und wunderschönen Gebäuden und Plätzen. Die obligatorische Platanenallee zum Flanieren, ramblas, Immerwieder blitzen die weißen Bergspitzen zwischen den Gebäuden durch. Da Schnee, hier 31‘ .
Das arabische Viertel erinnert stark an Marakesch, enge Gasse, orientalische Gerüche, bunte Waren, unbequeme Schuhe, handgemacht 🤨. Auch die Verkäufer sind ähnlich aufdringlich. Trotzdem, herrlich orientalisch. Ich zucke ständig zu arabischer Musik, alte Erinnerungen werden wach.
Vor den Grand Thatro nehmen wir einen Tinto Verano und lassen uns überreden, eine Flamenkoshow anzusehen, die jetzt gleich startet. Da wir müde Füße haben, kommt uns das sehr gelegen. Es ist ein sehr altes Theater, ein bisserl runtergekommen, aber mit rotem Licht gut in Szene gesetzt.
Ein Gitarrist, sehr nett anzuschauen, ein junger Antonio Banderas, krampft die Einführung. Dann betritt eine Dame um die.Ende 50 die Bühne und lässt sich in einen der durchgesessenen Flechtstühle plumpsen. Als sie zu singen beginnt, habe ich das Gefühl, man hat einer marocanischen Katze den Schwanz in der Tür eingeklemmt. Der Junge Banderas schmachtet seine Abuela, Großmutter, sabbernd an. Ich nehmen an, sie kann gut kochen.
Aber s wird noch besser, 3 Frauen erklimmen die Bühne. Eine Mitte 20, zierlich. Kaninchenzähne. Eine Anfang 40, blond, rotes Kleid, aufgebrezelt. Dann der Knaller, eine Frau,? Mitte 50, sehr groß, sehr üppig, ca 180 cm groß, 120 kg, in roten Kettsamt gepresst. Die beiden jüngeren zerren und schieben diese Matrone auf die Bühne. Sie bekommt den 1. Schweißausbruch und sucht sofort nach der Wasserflasche. Auf dem Plakat draußen ist eine bildschöne, gertenschlanke Spanierin zu sehen, Horst‘s Kommentar: ,,genau wie auf dem Foto‘‘ .
Antonio Banderas klimpert wieder und die Matrone erhebt sich und stampft auf den Brettern herum. Ich warte ständig, dass sie die Langhaarperücke abnimmt und wie Bäppie la Belle ruft, ,,Gude Frankfurt.‘‘  Ich glaube wir sind in Mühlheim, bei Gerdas kleiner Welt.
Dann erhebt sich die zierliche und tanzt die große Frau an. Sie umrunden sich einigemale, Paulchen Panther und der Elefant. Die 18 € hätten wir besser dem Roten Kreuz gespendet.
Später gibt die kleine, zierliche noch ein beeindruckendes Solo. Sie tanzt sich von schüchtern, in eine Femme fatal, dabei verbiegt sie sich wie eine Brezel und schwenkt den runden Popo.
Die kräftige gibt auch noch einmal eine Show, stampfend, wie eine Rüttelmaschine beim Straßenbau. Sie ist kurz vorm kollabieren als sie zurück auf ihren Stuhl plumpst. So etwas einmaliges haben wir noch nie gesehen.💃💃🦛💃
Wir essen anschließend auf der Plaza El Aquador. Die Schwalben zirren wieder über unseren Köpfen, es ist warm, herrlich.
Burmas noches Granada


























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