Freitag, 31.05.2019, Schwerin, Wismar
Der angekündigte Regen ist noch immer nicht da. Heute geht es nach Wismar.
Eine typische Alleenstraße entlang, 25 km und wir sind da. Die Stadt ist auch bildhübsch aufgemöbelt worden. Sehr schöne alte Hansehäuser, viel Backstein. Die Kirchen hier im Norden sind für uns nicht so ansprechend. Riesige Bachsteinkästen, in Innern sehr dunkel. Kein Vergleich zu dem südeuropäischen , farbenfrohen Goldprotz.
Der Hafen hier ist auch sehr schlicht gehalten. Sachliche Hansebauten.
Uns fällt auf, das die Menschen hier , Touristen wie Einheimische, alle sehr ernst sind. Keiner lacht, oder lächelt. Liegt das hier am Wetter, es ist nicht so schlecht, zwar kein knallblauer Himmel, aber warm und trocken. Außerdem sind fast alle großflächig tätowiert, fast wie in England 🙄
Wir entern die Fußgängerzone und schoppen ein bisserl.

Danach heim nach Schwerin, wir haben noch das Innere Schloss auf der Liste, gestern war es hier zu voll.
Ich muss mich noch korrigieren, die Restauration des Schosses hat nicht 26 Millionen gekostet, sondern 150 Millionen.
Es ist wirklich gelungen, sehr schön geworden. Da der Plenarsaal hier beherbergt ist, wird wohl auch alles abgenickt.
Die Räume sind sehr hochherrschaftlich eingerichtet, außer der Bibliothek, da sind keine Bücher mehr drin. Die sind irgendwann verschwunden. Keiner weiß wo. Die sind jetzt bestimmt im Bernsteinzimmer, wo auch immer.
Gegen das Interieur der Schlösser vom Kini herrscht hier aber hanseatische Sachlichkeit. Dafür zeigt die Porzellan Ausstellung niedliche Faxancen und riesige Vasen. In der Waffenabteilung zeigt man große Rohre  und silberne Büchsen. Ich glaube die von Old Shatterhand wurde hier gefertigt. Die Silberbüchse.
Nach so viel Kultur brauchen wir erstmal ein Bier. Wir sitzen im Stassen Café, da kommt eine Reisegruppe. Sie tragen Jacken mit der Aufschrift: ‚,kleiner Rat Oberursel im Taunus‘‘. Na Bravo, ein paar Stierstädter sind auch dabei. Hellau.

Donnerstag, 30.05.2019, Schwerin
Das Appartement ist genial. Mitteln der Stadt, aber dank der guten Fenster völlig ruhig. Die Ausstattung ist fast verschwenderisch, inclusive. Senceo Kaffeemaschine, riesiger Chouch zum chillen. Ein sehr schönes Bad und vor allem!! kein Teppichboden. Die frischen Blumen und das frische Obst hatte ich schon erwähnt. Im Kühlschrank dann noch Wasser und 2 Flaschen Bier inclusive 😃😃 So stell ich mir ein gastfreundlichen Appartement vor. Großes Lob an die Vermieter. Ich hoffe sie werden nur Gäste haben, die das auch honorieren.
Die Sonne versteckt sich noch hinter ein paar Wolken, aber es wird schon besser, später geht es zum Schloss .
In der Fußgängerzone ist Flohmarkt. Viel Trubel.
Überall sind sehr schicke Bars und Cafés, alles stylisch und teuer.
Das Schloss taucht wie ein Neptun aus dem See heraus. Um das Schloss herum ist ein Park und Richtung Ostorfer See und Fauler See erstreckt sich ein extrem gepflegte Parklandschaft, mit vielen Brückchen, Wasserläufen und Teichen. Alles ist sehr schön herausgeputzt, verschwenderisch. Ich weiß nicht wer das alles bezahlt hat, es gibt einige Stolpersteine, die wohl auf einzelne großzügige Spender hinweisen. Aber das wird nicht ausgereicht haben, denn alleine die vergoldete Kuppel hat einige Kilo Gold drauf. Die gesamte Restaurierung hat 26 Millionen gekostet. Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, etc haben rund 70 Jahre gebraucht, um nach dem Krieg wieder top auszusehen, in Schwerin hat man das in knapp 30 Jahren gestemmt.
Es ist Vatertag. Viele Männergruppen sind z. T. mit Bollerwagen und Bier unterwegs. In den Parks und Uferanlagen der vielen Seen wird gefeiert, laut und ausgelassen. Einige der stylischen Kneipen und Cafés schließen deshalb ab 16 h, weil es danach für das Personal sehr anstrengend werden wird.
Abends in‘s Brauhaus, es gab Scholle mit Speck. Meinem Magen ist das Fett nicht bekommen 🤨