Samstag, 23. September 2023

 Freitag, 22.09.2023, Durres, Albanien 

Der Tag fängt ganz harmlos an. Rosa Wölkchen torkeln schlaftrunken über den hellblauen Himmel. Die Glocke der Dorfkirche bimmelt vor sich hin. Eine alte Frau mit 2 Krücken umrundet den Fischerhafen, die trainiert wohl ihr neues Hüftgelenk. Nach dem Frühstück auf dem Balkon geht’s los. Wir wollen über Dubrovnik und Budva nach Albanien. Immer an der Küste entlang.  Der Hersteller der Straßenschilder muss ein guter Freund der Regierung sein. Es gibt mehr Straßenschilder als die Polizei erlaubt. Z.B.  Überholverbot Ende und nach 50 m wieder Überholverbot. Alle 50 m wird die Geschwindigkeit neu festgelegt. Das geht von 80 km/h, 50 km/h bis runter auf 20 km/h. Ein Traum. Das Navi sagt wir benötigen für 450 km ca 8 Stunden. Fein, da hat man auch was von der Landschaft.. Nach ca 60 km finde ich eine Alternativroute. Die ist eine Stunde schneller. Also links ab in die Pampa. Wir fahren ein fast nicht befestigte „ Straße“ in Serpentinen den Berg hinauf . Wir vermuten, wir kommen dann an eine Autobahn. Nix da, vor uns taucht ein Zollhäuschen auf und ein Schlagbaum, der an eine Rot/Weiss gestrichene Dachlatte erinnert. Man spricht kein Englisch, will aber unfreundlich alle Papiere sehen. Ich Frage ihn, wo wir sind. Er deutet auf ein Schild und bellt „Bonsnia“.  Oh, schade, das lag gar nicht auf unserem Weg. Egal, da müssen wir halt durch, ist ja ne Abkürzung. Wir schlängeln uns durch das wilde, kurvenreiche Bosnien, immer noch mit der Hoffnung auf eine Autobahn. Nach Stunden erreichen wir eine große Stadt, den Namen weiß ich nicht, alles in kyrillischen Lettern. Imposant, eine Mischung aus Plattenbau und K&K Zuckerbäckerhäusern. Die Straße ist jetzt asphaltiert und breiter. Leider können wir unser Navi nicht befragen, da wir keine SIM Karte von hier haben. Mit der deutschen Karte kostet es ein Vermögen, die Minute 60€. Wir kommen wieder an eine Grenze. Der Zöllner nimmt die Ausweise und erklärt uns, wir seinen ja wohl gar nicht eingereist. Was ein Quatsch, ich bin doch nicht hier geboren. Ich zeigte ihm ein Foto vom Grenzübergang. Das ist nur für Transit. Ich erkläre ihm, das wir ja auch nur durchfahren. Egal, wir seien hier illegal. Wir schauen ihn ungläubig an. Ich glaube der wollte uns Angst machen, oder Bargeld haben. Nach einer Weile winkt er uns durch. Wir sind jetzt in Montenegro. Die Straße wird nicht besser. Meine Landkarten gehen in Kroatien bis Dubrovnik und in Albanien ab Durres. Dazwischen ist Bosnien und Montenegro. Die Durchfahrt war so nicht geplant. Stunden später erreichen wir die Grenze zu Albanien und reihen uns in die Wochenendschlange Richtung Meer ein. Die Stunde, die wir sparen wollten ist umgeschlagen, in eine Stunde mehr zum Meer. Ich schlage vor, auf der Rückfahrt über Serbien zu fahren, da waren wir noch nicht. Ich ernte nur einen schrägen Blick. 

An einer Schnellstraße erspäht Horst eine Imbissbude, die Telefonkarten verkauft. Wir erstehen eine Simkarte, bezahlen mit Euro und erhalten Lek dafür. Jetzt wissen wir auch endlich wieder, wo wir sind.

Das Hotel Kloest in Durres ist schnell gefunden. Auch so ein K&K Relikt, sehr edel.. Die Stadt ist quirlig, es ist Freitag Abend. Am Boulevard sind unzählige Bars und Restaurants auf dem Gehsteig. Die Baukultur ist hier auch zwischen sozialistischem Zweckbau und alten , gut restaurierten Zuckerbäckerhäusern. Der Boulevard ist mit riesigen Palmen gesäumt.  Wir essen schlecht und trinken zu süßen Wein in einem Restaurant an der Strandpromenade, untermalt von einer Kinderkaraoke Animation. Danach brauchen wir einen Jägermeister.

Gute Nacht Durres. 













































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